Hotel zu den zwei Welten
Ohne zu wissen, wie er dort hingekommen ist, findet sich der erfolgreiche Sportjournalist Julien im Empfangsbereich eines Hotels wieder. Von den anderen Gästen wird er freundlich empfangen, doch niemand kann ihm Auskunft geben, wo er sich eigentlich befindet. Erst Dr. S. klärt ihn auf. Er habe einen Unfall gehabt, sei schwer alkoholisiert mit 200 Sachen in einen Baum gefahren. Tot sei er nicht, aber auch nicht mehr lebendig. Julien befinde sich, wie alle anderen Insassen, im Koma, in einem Zustand zwischen Leben und Tod: dem Hotel zu den zwei Welten. Noch ist nicht klar, wohin der Weg führt, alle Bewohner müssen warten, wie sich ihr Schicksal entscheidet. Denn angesichts des jederzeit möglichen Todes sind alle Menschen gleich, ihre irdischen Privilegien existieren hier nicht. Da sind Marie, eine Putzfrau, die eigentlich ihren langersehnten Ruhestand geniessen wollte, oder der Präsident, der seiner Meinung nach gar nicht sterben kann, hält er sich doch für unentbehrlich. Nur der Magier, längster Gast des Hotels, scheint diese Form der Zwischenexistenz dankbar anzunehmen und liest jeden Morgen interessiert die immer gleiche Zeitung seines letzten Tags auf Erden. Und schließlich Julien, der unbewusst sein Leben schon lange satt hatte, aber schockiert erfahren muss, dass sein langer Alkoholexzess hier als geplanter Selbstmord gewertet wird. Einzig die junge Laura liebt diesen Ort. Im irdischen Leben schwerkrank, war sie schon mehrmals dem Tode nah und zu Besuch im Hotel zu den zwei Welten. Nur hier kann sie sich frei von allen körperlichen Schmerzen bewegen, tanzen, flirten, ein Leben nachholen, das ihr auf Erden versagt bleibt. Überwältigt von so viel Lebenshunger verliebt sich der lebensmüde Julien in Laura, die sich nichts sehnlicher gewünscht hatte...
Irene Mauron
Sandrine Bollhalder
Heinz Wiederkehr
Vreny Hafner
Claudia Härtner